Projekt PlasticWorms - biologischer Abbau von Mikroplastik

Bereits im Jahre 2021 hat der EGP sein Interesse am Entwicklungsvorhaben „Plasticworms“ der ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH mitgeteilt, welches sich damals für das Forschungsvorhaben beworben hat.

Das Forschungsvorhaben wurde am 27.06.2024 von Prof. Dr.-Ing. Sabine Grüner-Lempart und Herrn Julian Eckert (beide Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) sowie Herrn Markus Mostegel, ZWT Abwassertechnik GmbH) vorgestellt und wird von der ZWT wie folgt zusammenfassend erläutert:

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Plastic Worms" planen wir ab Juni/Juli 2024 die Installation eines Versuchsreaktors auf der Kläranlage Petershausen.

Das Projekt wird wissenschaftlich von der Hochschule Weihenstephan -Triesdorf begleitet und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert. Die fachliche Umsetzung des Projekts obliegt der ZWT Wasser- und Abwassertechnik GmbH aus Bayreuth.

Die Auswahl der Kläranlage Petershausen basiert auf ihrer geografischen Nähe zur Hochschule und der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen ZWT und dem Betriebspersonal. Die Kläranlage Petershausen wurde nach dem patentierten BIOCOS® Verfahren durch die ZWT geplant und realisiert. Seit ihrer Umsetzung steht das Betriebspersonal in regelmäßigem Austausch mit ZWT, um kontinuierliche Weiterentwicklungen zu fördern und einen effizienten Anlagenbetrieb sicherzustellen.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, mehr als 99 % des Mikroplastiks aus dem Ablauf der Kläranlage abzubauen, um einen Biorieselbettreaktor als neuartige vierte Reinigungsstufe zu etablieren. Unser Forschungsfokus liegt auf der Schaffung einer optimalen Wachstumsumgebung für eine neuartige depolymerisierende Biozönose, bestehend aus mikroplastik-abbauenden Mikroorganismen und Würmern. Dabei werden ausschließlich natürlich vorkommende, nicht-pathogene Arten eingesetzt, die nicht gentechnisch verändert sind.

Der mit Lavasteinen gefüllte Reaktor wird am Ablauf der Kläranlage Petershausen installiert. Das behandelte Abwasser wird nach dem Durchfluss durch den Reaktor zurückgeleitet. Chemikalien zur Reinigung kommen nicht zum Einsatz. Lediglich eine Anpassung des C:N:P-Verhältnisses ist vorgesehen und wird auf ein Minimum reduziert. Dadurch entsteht ein interner Kreislauf, der eine stoffliche Mehrbelastung der Kläranlage vermeidet.

Veranschaulicht wird das Projekt mittels Video

https://www.youtube.com/supported_browsers?next_url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DKFivktum8bk

und Präsentation "Forschungsprojekt "PlasticWorms".

Durch die Unterstützung des Forschungsvorhabens kann die Gemeinde Petershausen aktiv an einem Umweltschutzprojekt teilnehmen. Weiter ist es denkbar, dass der Versuchsreaktor auch zukünftig für weitere Forschungsprojekte genutzt werden kann.