Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
durch die sinflutartigen Regenfälle und Orkanböen haben Natur und Siedlungsbereiche gleichermaßen teils schwer gelitten. Im Gemeindegebiet sind eine Vielzahl an Kellern vollgelaufen - das Wasser wurde durch Kellerfenster und Türen gedrückt. So manches in Bewegung geratene Gartenmöbel ist dann erst zwei Häuser weiter wieder aufgetaucht. Dachziegel wurden gehoben oder gar vom Dach geweht.
Vor allem im Ortsteil Piflitz haben die Orkanböen in Verbindung mit den extrem starken Regenfällen kaum ein Gebäude unbeschädigt gelassen. Dort wurden ganze Dächer abgedeckt, Dachstühle beschädigt, Futtermittel und Einrichtung zerstört. Es grenzt fast ein Wunder, dass weder Mensch noch Nutztier zu schaden gekommen ist. Durch unsere Natur wurde eine Schneiße der Verwüstung geschlagen. An einem Wochenende haben wir mehr Großbäume an dieses Unwetter verloren wie bisher nur in mehreren Jahren.
Die in den letzten Jahren neu gebauten und ertüchtigten Entwässerungsanlagen der Gemeinde haben diesmal ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen können. In Asbach, Glonnbercha, Petershausen und an vielen anderen Stellen sind die sonst üblichen Land unter ausgeblieben. Ein bisschen Glück gehört natürlich dazu - die Glonn hat sich dann doch recht zahm gezeigt. Knapp einen Meter hätten wir Sonntag Nacht noch gehabt. Auch hier hat die vor einigen Jahren vom WWA eingeführte Steuerung der Wehre sicher ihren Teil dazu beigetragen.
Allen geschädigten möchte ich dringend ans Herz legen, aus diesem extremen Wetterereignis zu lernen. Sehr befürchte ich, dass derartige oder schlimmere Naturereignisse immer häufiger werden. So werde ich privat einen regelrechten Damm ums Haus mauern müssen, um zukünftige Fluten gar nicht erst in die Lichtschächte geraten zu lassen. Die Hebeanlagen unserer Schule werden wir an das vorhandene gemeindliche Überwachungsnetz anschließen, damit wir einen Ausfall umgehend erkennen ohne vor Ort nach dem rechten sehen zu müssen. Auch sind wir schon an der Überprüfung unserer Maibäume. Bereiten auch Sie sich darauf vor.
Von Herzen danke ich allen Helfern dieser Tage. Unsere ehrenamtlichen Feuerwehren, unser Bauhof, Eigenbetriebe, THW (Technische Hilfwerk) und die Kollegen der Bayernwerke haben seit Freitag durchgearbeitet. Das Gemeinde Team ist voraussichtlich auch den Rest der Woche noch mit den Aufräumarbeiten voll ausgelastet. Besonderen Dank möchte ich an unsere freiwilligen Urlaubsrückkehrer und unsere wie immer äußerst hilfbereiten Unternehmer richten. Da wird nicht gezögert oder gefragt sondern Mensch und Maschine zum gemeinsamen Nutzen in Bewegung gesetzt. So waren dann schon am Samstag die meisten Dächer wieder dicht, die Keller ausgepumpt und jeder hat trotz einer Vielzahl umgestürzter Strommasten wieder Energie im Haus.
Wenn noch einer einen Beweis gebraucht hat - hier ist er: Gut und sicher leben lässt es sich nur mit Menschen, die ohne zu zögern auch an das Wohl der Anderen denken. Wenn Sie noch nicht dabei sind kommen Sie doch dazu - zu unseren Feuerwehren und Vereinen. Engagieren auch Sie sich für Ihre Heimatgemeinde. Dann kann kommen was will und wir werden gemeinsam bestehen. Herzlichen Dank.
Marcel Fath
Erster Bürgermeister
