Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
zu der am 07. Mai stattgefundenen öffentlichen Dialogveranstaltung finden Sie in diesem Blog Beitrag auch die Fotodokumentation der gemeinsam erarbeiten Ideen zur zukünftigen Nutzung der Frauenkirche. Von Herzen Danke an die 25 Mitbürgerinnen und Mitbürger für die sehr rege, offen und vielfältig geführte Diskussion.
Jeder Teilnehmer hatte sechs grüne Punkte, um zum Abschluß der Veranstaltung seine Prioritäten kenntlich zu machen. Dieses Arbeitsergebnis wird nun mit dem beauftragten Architekten bearbeitet, um darauf Szenarien für den nächsten Schritt zu entwickeln; der Sanierung und Nutzbarmachung des Innenraums und der Renovierung des äußeren Kirchenschiffs. Die Szenarien werden dem Gemeinderat nach Ausarbeitung in öffentlicher Sitzung vorgetragen und zur Entscheidung gestellt werden. Hierfür bitte ich alle Interessierten um Geduld.
Zu Dialog waren neben Vertretern der Kirche und dem Gemeinderat, alle Kultur und Bildung betreibenden Institutionen und Vereine des Ortes Kollbach, unserer Gemeinde, sowie die Öffentlichkeit insgesamt eingeladen . Begonnen hatten wir mit einer ausführlichen Berichterstattung zu den bisher geleisteten und den noch anstehen Sanierungsarbeiten sowie Kosten zur Sicherung dieses denkmalgeschützten Gebäudes durch unseren Bautechniker Herrn Wagner. Im Anschluß war es mir ein Vergnügen ausgewählte Beispiele für Neunutzungen anderer Kirchen als Appetitanreger vorzustellen. In der anschließenden Moderation wurde ein wohlwollendes, vielfältiges und sehr Konsens orientiertes Gespräch zwischen allen Anwesenden geführt.
Wichtigstes Ergebnis des Dialogs: nahezu alles ist möglich. Ausgeschlossen wurden nur sehr wenige, dem Geist eines solchen Sakralgebäudes widersprechende Fehlnutzungen. Besonderen Dank möchte ich auch an Herrn Pfarrer Dietz richten, der hier eine wichtige Stütze beim öffnen von Herz und Geist der Anwesenden war und ist.
Hintergrund: In unserem Ortsteil Kollbach kann unsere Gemeinde ein kirchliches Sakralgebäude, die Frauenkirche, ihr Eigentum nennen. Im Jahr 1288 im romanischen Stil erbaut, sollte das Gebäude im Rahmen der Säkularisierung abgerissen werden. Die Kollbacher Bauern legten zusammen und erhielten damit das Gebäude mit der Begründung einen Getreidespeicher zu benötigen.
Nach der letzten Renovierung 1978/79 war das Gebäude inzwischen in einen äußerst schlechten baulichen Zustand geraten. Auf der Grundlage eines Fachgutachtens 2015 hat sich unser Gemeinderat für die Folgejahre entschlossen ca. 250.000€ für die Sicherung der Bausubstanz zu investieren. Tatsächlich werden alleine die Arbeiten der Kategorie 1 aus dem Gutachten (bauliche Sicherung) ca. 318.000€ in Anspruch nehmen, da während der Arbeit eine ganze Reihe weiterer Schäden und Erkenntnisse gewonnen wurde. Für die weitere Sanierung sind laut Gutachten für Kategorie 2 der Schäden mindestens eine weitere halbe Million Euro erforderlich. Eine ansatzweise realistische Schätzung der weiteren Kosten ist jedoch erst nach Abwägung der möglichen Nutzungsszenarien möglich.
Herzliche Grüße
Marcel Fath
1. Bürgermeister