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Bürgermeister-Blog

Hochwasser und Starkregenereignisse - Aktueller Stand nach Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt

Verwaltung und Feuerwehr hatten kürzlich einen Workshop mit dem Wasserwirtschaftsamt (Freistaat). Die wenigen neuen Erkenntnisse teile ich gerne mit Ihnen..

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

um die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Fördermitteln zum Thema Starkregen- und Hochwasserschutz schaffen zu können, hatten Vertreter unserer Feuerwehr und unserer Verwaltung kürzlich einen umfangreichen Beratungs-Workshop mit dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt des Freistaats.

In diesem Workshop haben wir als Gemeindeverwaltung systematisch sämtliche Starkregen und Überflutungsereignisse der letzten Jahre mit den den Kollegen durchgearbeitet. Für Sollern und Glonnbercha wurden mögliche, zusätzliche Rückhaltepotentiale untersucht. Ergebnis: der Gemeinde stehen in den potentiell wirksamen Bereichen keinerlei Flächen für zusätzliche Retentionsbecken zur Verfügung. Es gibt weder eine Rechtsgrundlage zusätzliche, für die Gesamtsituation schädliche Bebauungen zu verhindern, noch die Flächeneigentümer dazu zu zwingen Ihre Flächen für den Starkregenschutz zur Verfügung zu stellen. Die Rolle des Schönungsteiches der ehemaligen Kläranlage Obermarbach wurde untersucht. Ergebnis: der Schönungsteich spielt für den Starkregen- und Hochwasserschutz keinerlei Rolle, da der Talabfluss durch ein Wasser rückhaltendes Netz von Bächen und Gräben an den Siedlungsbereichen vorbei durch die Felder zur Glonn führt. Für die Glonn wurde beispielsweise erneut die Schaffung eines Entlastungsdurchlasses bzw. geplanten Überflutungsbereichs an der Glonnbrücke / Münchner Str. thematisiert. Das WWA sieht hier keinerlei Einflussmöglichkeiten auf die hierfür zuständigen Verwaltungen des Freistaats. Das Staatl. Straßenbauamt hatte auf meine Anfragen solche Maßnahmen mit Hinweis auf die schwierige Höhensituation und fehelnde Finanzmittel bereits mehrfach ausgeschlossen.

Die sehr wenigen neue Erkenntnisse teile ich gerne mit Ihnen, wobei wir bisher für keines dieser Themen eine schriftliche Bestätigung vorliegen haben. Wie verbindlich diese sind werden wir abwarten müssen.

1. Der Freistaat plant eine Messstelle für Regenereignisse im nördlichen Teil des Landkreises Dachau, da hier offensichtlich eine Lücke in den vorliegenden Wetterdaten existiert.  Weder sind Standort noch Zeitpunkt für die Einrichtung der Messtation bekannt.

2. Der Freistaat plant einen neuen Pegel an der Glonn im Bereich Markt Indersdorf, da die bisherigen Pegel in Hohenkammer und Odelzhausen für das Hochwasser 2024 keinerlei spezifische Vorwarnung erlaubt hatten. Auch hier sind weder genauer Standort noch Zeitpunkt für die Einrichtung der Messtation bekannt.

3. An der Glonn sind keinerlei Maßnahmen (Dämme, Polder) seitens des Freistaats Bayern für den Hochwasserschutz geplant, weil unverhältnismäßig zu teuer und mangels verfügbarer wie geeigneter Flächen auch nicht umsetzbar. 

Wichtiger Hinweis: die Glonn ist ein Gewässer "2. Ordnung". Der Freistaat Bayern ist nach dem BayWG (Wasserhaushaltsgesetz) dort auch für den Hochwasserschutz zuständig. Leider versucht er systematisch die Verantwortung wie die Kosten für Maßnahmen regelmäßig an die Gemeinden herunterzudrücken. Die Kommunen müssen sich hier nach meinem Dafürhalten geschlossen gegen diese inzwischen überhand nehmende finanzielle Überforderung zur Wehr setzen.

Im inzwischen beschlossenen Haushalt der Gemeinde Petershausen für 2025 sind Mittel für eine bessere Ausstattung unserer Feuerwehren vorgesehen, damit unsere ehrenamtlichen Kamerinnen und Kameraden zukünftig noch effektiver mit Wasserereignissen umgehen können. Für alle zukünftigen Baulandentwicklungen werden wir wie im zurückliegenden Jahrzehnt geübt weiter großzüg neue Sicherheitsmaßnahmen mit umsetzen. Voraussichtlich noch dieses Jahr können Sie die Ernsthaftigkeit der Umsetzung bei der geplanten Erweiterung / Vertiefung des Retentionsbeckens am Gewerbegebiet Eheäcker persönlich verfolgen. Zum Schutz unserer Bevölkerung.

Herzliches Dankschöne an alle Teilnehmenden des Workshops für Ihre Zeit und Expertise.

Marcel Fath
Erster Bürgermeister

Ansprechpartner

Marcel Fath
1. Bürgermeister

Tel.: 08137/534-18
Fax: 08137/534-718
E-Mail: buergermeister(at)petershausen.de


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