Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
wer solide plant, muss dies auf der Grundlage belegbarer Fakten und Tatsachen tun. Gut, das unsere Gemeinde einen solchen Plan hat. Im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung am 24. Oktober hat unsere Gemeindeverwaltung die Grundlagen dieses Plans eindeutig belegt.
Abwasserentsorgung:
Die Leistungsfähigkeit unserer Kläranlage ist mustergültig und hält noch weitere Reserven bereit. Immerhin war sie vor 20 Jahren für eine "Marktgemeinde Petershausen" konzipiert: für 9.500 Einwohner. Für 1.000 Gastronomieplätze und zwei Metzgereien samt eigener Schlachtung. Für 40 Hektar Gewerbegebiet - heute haben wir gerade mal 10 ha. Zusätzlich hat unsere Kläranlage weitere Ausbaureserven für die doppelte Zahl an Einwohnern. Für unsere Kanäle haben wir ein überdurchschnittlich ausgestattetes Sanierungsprogramm und Stück für Stück sichern wir unsere Ortsteile auch bezüglich Katastrophenvorsorge zu Starkregenereignissen ab.
Wasserversorgung:
Unsere Wasserversorgung trägt bereits heute das Wachstum auch für das nächste Jahrzehnt. Zur Sicherheit besteht eine leistungsfähige Notwasserverbindung mit dem Zweckverband Freising Süd. In den letzten Jahren wurde viel in eine Ringleitung investiert. Heute sind die meisten Ortsteile, auch bei einem Leitungsbruch, von der anderen Seite mit Wasser zum Trinken und Löschen versorgt. Die Versorgung unserer Ortsteile und Gehöfte mit Löschwasser ist übrigens mustergültig. Innerhalb der nächsten 10 Jahre ist der Bau eines neuen Brunnens geplant. Mit dem Kauf großer Waldflächen um unseren heutigen Wasserbrunnen herum, hat unsere Gemeinde bereits heute eine wesentliche Voraussetzung für dessen Bau geschaffen.
Kinderbetreuung / Schule:
2019 ist das erste Jahr in unserer Gemeinde, in dem ALLE Kinder einen Betreuungsplatz finden. Dass unsere Familien in Kinderkrippe, Kindergärten, Kleinkindgruppen, Hort, Mittagsbetreuung und Schule genügend Platz finden, ist KEIN Zufall. Es ist Ergebnis zukunftsorientierter Planung und gezieltem Ausbau von Kapazitäten. Die augenblicklich laufende Erweiterung der Grundschule mit Ganztagszug und Vierzügigkeit ist für das geplante Wachstum ausgelegt. Der gerade in Planung befindliche Neubau des Kindergarten St. Laurentius und die im Kinderhaus Arche Noah bereits zusätzlich geschaffenen Räumlichkeiten für eine vierte Gruppe decken ebenso diese zukünftigen Bedarfe. Auch die aktive Schule wächst und gedeiht und wird auch zukünftig weitere Kapazitäten anbieten. Zusätzlich sind auch im Bereich Kinderbetreuung Erweiterungspotentiale schon heute vorgedacht und kurzfristig durch die Gemeinde selbst realisierbar.
Verkehr:
Der überwiegende Teil des durch unsere Gemeinde fließenden Verkehrs ist Pendler bzw. P+R Verkehr. Mit der Erweiterung des P+R Platzes West, der Einführung einer Fahrradstellplatzsatzung und der Anpassung der Kfz Stellplatzsatzung haben wir bereits erste Schritte in Richtung einer Verkehrswende umgesetzt. Mit der verkehrlichen Gestaltung des Baugebiets Rosenstraße haben wir die Chance auch bezüglich Verkehr eine vorbildliche Siedlung zu gestalten. Hier kann ÖPNV, Rad und Car/Bike Sharing der Vorzug gegenüber dem Auto gegeben werden. Die örtliche Anbindung ist mit einem Radring (ISEK) geplant. Für die überörtliche Radwegeanbindung bin ich mitten in einem politischen Überzeugungsprozess auf Kreis- und Landesebene. Damit Radwege gebaut werden können, müssen Gemeinden auch in den Besitz der nötigen Flächen kommen, ohne dem oft leider mangehaften Wohlwollen der Eigentümer ausgeliefert zu sein. Die Region wünscht sich, dass Petershausen die P+R und Busbahnhof Kapazitäten noch weiter ausbaut und somit als regionaler Hub auf die Schiene fungiert. Damit dies für unsere Siedlungen akzeptabel und verträglich funktionieren kann, ist der Bau einer Umgehungsstraße Voraussetzung. Hier sind die Vorüberlegungen und Gespräche für ein Planfeststellungsverfahren bereits im Gange und finden bei der übergeordneten Politik hoffentlich genügend Gehör. Auch müssen wir in die Lage versetzt werden, Parkraummanagement wie eine Stadt machen zu dürfen. Dies würde uns erlauben mit Anwohnerparkzonen die P+R Nutzer aus den Siedlungsstraßen auf die dafür vorgesehenen P+R Plätze zuzurückdrängen. Mit den verbrieften Ergebnissen im Verkehrkonzept München Nord und den Verkehrskonzept des Landkreises habe ich die notwendige regionale Zustimmung für unsere Gemeinde bereits erreichen können.
Bevölkerungsentwicklung:
Ausgangspunkt all der Planungen und Umsetzungen ist die Prognose des Bevölkerungswachstums unserer Gemeinde im ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept). Ende 2029 ist mit einem moderaten jährlichen Wachstum von 1,45% eine Bevölkerung von 8.146 Menschen vorgesehen. Alle bereits heute bekannten Baulandprojekte lassen in Summe immer noch ein Potenial von 517 weiteren Menschen übrig. Sollten sich zukünftig also mehr Menschen eine Wohnung teilen oder doch mehr Wohnungen gebaut werden, sind auch hierfür noch genügend Spielräume in unserer Infrastruktur vorhanden.
Unsere Infrastrukturen mussten, nach über 15 Jahren Stillstand, so oder so saniert und ausgebaut werden. Beste Beispiele dafür sind auch das längst überfällige, neue Feuerwehrhaus in Petershausen und die Ersatzbeschaffung unserer vor 25 Jahren schon gebraucht gekauften Anhängeleiter. All diese Investitionen sind nur möglich, wenn parallel auch Gewerbe und Steuereinnahmen steigen. Dies wiederrum ist nur mit Wachstum möglich. Auch die für unsere Familien so wichtigen Regionalexpress Verbindungen bleiben nur bestehen, wenn die Zusteigezahlen an unserem Bahnhof im Landesvergleich attraktiv genug steigen. Gut, dass wir solide und aufeinander abgestimmte Pläne haben.
Mit herzlichen Grüßen
Marcel Fath
1. Bürgermeister